2012.02.27 - uni beginnt


8:30 erste Vorlesung. Acht Uhr Dreißig. Ist das schlimm?! Ja, ist es, viel zu früh. Eine von den drei Lehrveranstaltungen, die wir besuchen müssen, ist montags um 8.30. Diese ist noch dazu recht lang, nämlich drei Stunden.
Diese Woche ist Orientation Week, d.h. ich werde einige Lehrveranstaltungen besuchen um mir am Ende zwei weitere auszusuchen, die ich dann machen werde. Das Blöde ist nur, dass die Lehrveranstaltungen auch in der ersten Woche schon voll Gas geben. Also habe ich schon mächtig viel Hausaufgabe aufbekommen, die ich trotz den vielen anderen Kursen wohl machen werde müssen. Denn dadurch, dass wir drei LVAs machen, sind diese jeweils adäquat arbeitsintensiv.
Interessant ist auch, dass der Unterricht jetzt nicht sooo vom österreichischen Master-Unterricht abweicht, zumindest nicht in dem Maße, dass es 4000 EUR rechtfertigen würde. Was ich daraus schließe: in Österreich geht es uns VERDAMMT gut, gratis studieren - wir sollten das um einiges mehr wertschätzen. Was hier am englischen System dann doch anders, besser, ist: Es wird um einen gesorgt; man hat von Health Care über Accomodation bis Essen alles hier und muss sich demnach fast ausschließlich mit dem Studieren beschäftigen. Das ist vielleicht auch nicht so unwesentlich.

Und deswegen werde ich mich jetzt nochmals an die Hausaufgabe machen.

2012.02.26 - Akaroa


Heute ging es ab nach Akaroa, ganz zeitig in der Früh, also um 11 fuhren wir los. Akaora ist das Gebiet im Süd-Osten von Christchurch, dort wo einmal ein großer Vulkan war und der mittlerweile zu einer richtig großen Bucht geworden ist. Eine kleine Stadt, eher Kaff, Akaroa, ist der Ausgangspunkt für dortige Aktivitäten. Wir waren zu fünft; drei von uns fuhren mit einem Kanu eine Runde, und ein anderer Kollege und ich fuhren mit einem Katamaran mit ca. 30 anderen Touristen die Bucht entlang, mit dem Ziel diverses Getier zu sehen. Und tatsächlich!, wir wurden bald sehr erfreut, Delphine, die kleinen blauen Pinguine, Kormorane, Seehunde. Check. Wieder viele schöne Fotos. Am Abend bei einer Dr. House-Folge in meinem Zuhause wurden von fast 500 auf 128 Fotos reduziert. Noch immer genug, viel Spaß beim anschauen!

da war das: http://g.co/maps/32w3d

… morgen beginnt die Uni …

2012.02.25 - Silly Sports


Von 10 bis um 2 gab es, von der Uni organisiert, Silly Sports. Zuvor bekamen alles Häuser/Halls ihr T-Shirt, ich bin ja in "Farm Road", und wir bekamen ein wunderbares grünes T-Shirt mit "our blood, our sweat, your tears", also sehr motivierend. Es gab einen kleinen Wettbewerb zwischen den ca. sechs Häusern, und schlußendlich hat unser Team bei Ultimate Frisbee gewonnen. Bei Fußball und Volleyball waren wir leider nicht ganz so gut.
Wieder weitere Norweger kennen gelernt, alles ist schön! Da Wetter war uns auch hold… Ein paar Fotos hab ich eh auch gemacht.
Es ist so toll, wenn solche Sachen von der Uni organisiert werden; es gab Trinken, Mittagessen, Schiedsrichter, alles funktioniert hier irgendwie richtig gut… Ich bin ja schon auf die eigentliche Uni, also die Vorlesungen gespannt…

Der restliche Tag wurde noch mit Sozialisieren verbracht. Billiard, Plaudern, rumstehen.

2012.02.24 - Christchurch


Heute war eine Bustour durch Christchurch dran. Um es kurz zu fassen, die Stadt ist ziemlich zerstört. Alles, was mal schön und nennenswert war ist mittlerweile nicht mehr. Es stehen bei einigen Häusern noch mobile Toiletten herum, was dann doch arg ist angesichts der Tatsache, dass vor ein paar Tagen das einjährige traurige Jubiläum war. Ich verweise hier mal einfach auf die Fotos. Ich hoffe dass ich mal in die Bibliothek mit meinem Computer komme, nämlich in meinem Zimmer dauert es ewig die Fotos hochzuladen.

Es kehrt langsam Routine ein, ich werde hier immer weniger zu schreiben haben….

2012.02.23 - Willkommen

Nach organisatorischen Besuchen bei meinem neuen Heimatinstitut ging es zu dem "Welcome Meeting for International Students". International stimmt: viele US-Amerikaner, vermutlich ist es für sie einfach billiger die volle internationale Studiengebühr zu zahlen als zuhause zur Uni zu gehen. Dadurch, dass ich ja auf der vertraglich gebundenen Partneruniversität der Boku bin, zahle ich ja "nur" den Einheimischenpreis von NZD 5500, die Amis zahlen das Doppelte pro Semester. Weiters sind hier noch beispielsweise Leute aus Papua-Neuguinea, Frankreich, Spanien, Deutschland, ganz wichtig: Norwegen, und selbstverständlich einige, aber nicht sooo viele, Kiwis.
Wir mussten vor dem Hörsaal warten, weil: Māori-Tradition. Also durften (im Soll) zuerst die Damen in den Hörsaal rein, wurden von den Damen der Vortragendenschaft begrüßt (erste Reihe Damen, zweite Reihe Herren), womöglich mit "Kia Ora". Danach durften erst die Herren hinein. Als alle auf ihren Plätzen waren durfte man sich hinsetzen, und dann hat ein Māori irgendetwas in seiner Sprache gesprochen, (Sprachkurse werden nicht angeboten obwohl es Māori-Studies gibt), die Vortragenden sangen etwas, und irgendwann lief es so wie bei uns. Ganz spannend.
Einige Stunden lang bekamen wir etwas von dem Uni-Prozedere, Plagiarismus, Verhaltensregeln, Neuseelands Geschichte zu hören. Anschließend gab es BBQ.
Mein RA, also Residential Assistant, also Zuständiger für meinen Teil der Wohnungen: "Farm Road". Er gab uns den Plan, dass wir eine Hall Meeting machen. Wieder mal stellte sich dieses als informal heraus, sprich keiner war da. Nachdem ich das herausgefunden hatte, fuhren fünf von uns Österreichern eine Runde nach Chch (Christchurch) und schauten uns die Zerstörung an, die das Erdbeben vor genau einem Jahr bewirkt hatte. Es sollten noch Fotos hierzu folgen. Das Zentrum von Chch, dort wo alles Anschauenswerte war, ist jetzt militärische Sperrzone. Noch ist der Boden zu instabil um sagen zu können, was damit je passieren wird.

2012.02.22 - Enrolment

Mit dem heutigen Tag bin ich vollständig bei der Lincoln Uni registriert, es gibt (weiterhin) kein Zurück.

Der heutige Tag war ganz genau daraufhin ausgelegt; die meisten letzten organisatorischen Hürden zu absolvieren. Und das ging erstaunlich einfach: von 8.30 bis um 15.00 wurde in einer Halle alles zu Verfügung gestellt was man brauchen könnte; alles von Registration über Health Care und Recreation Center (Fitness Center) bis Fee Payment war da alles da, und alle kannten sich aus, und nach ein paar Minuten hatten wir die ID-Card und alles war erledigt.
Erstaunlich war das deswegen, weil ich von Wien ein anderes Prozedere kenne: man rennt von der einen Institution zur nächsten und hofft dass diese beiden voneinander wissen. Man hat sich also dauernd um irgendetwas zu kümmern und an etwas zu denken. Hier: wir waren um 11.00 oder so mit allem fertig und saßen dann rum und wussten nicht was wir sonst tun und denken sollten.
'Wir' sind übrigens einige der neun österreichischen Kollegen.

Am Campus leben, zumindest hier, scheint zu bedeuten, dass sich um einen gekümmert wird. Es ist alles organisiert, es wird alles an einen herangetragen, es wird hinterhergeputzt, es wir einem jede Frage beantwortet. Es wird einem Programm geliefert; am Nachmittag gab es eine Führung zu den wichtigsten Gebäuden vom Campus, am Abend gab es eine (professionelle?) Gruppe von Comediens, die uns hochgradig (und kostenfrei) erheiterte.
Danach wurde mal der lokale Pub besichtigt, und nachdem sich ebendieser als irgendwie als sehr laut und zu Cricket-lastig herausstellte wollte ich gerade ins Bett gehen, als mein Wohnkollege mich noch zu einem Bier überredete. Und so sitze ich nun da, um 02.14 und kann nach Verfassen dieses Beitrages endlich ins Bett. Glücklicherweise ist morgen nicht so viel los... Hoffentlich.

2012.02.21 - erster Tag

Ein kurzer Eintrag zu meinem ersten Tag auf der Uni. Lincoln University, New Zealand. Eigentlich war überhaupt nichts zu tun, aber dennoch kam ich zu nix. Angefangen hat der Tag mit Aufwachen bei meiner Kollegin, dann zusammenpacken, mein Zimmer organisieren, Zimmerschlüssel holen, zur organisatorischen Leiterin gehen und von ihr gesagt bekommen dass man nur noch die Kurse aussuchen muss und man sonst eh schon alles getan habe ... das war eigentlich alles. Aber dann noch Wäsche waschen, mit einigen Leuten reden, Frisbee spielen mit irgendwelchen Leuten, sich auf der Uni zurechtfinden, einkaufen gehen, Wäsche aufhängen, tja, Fotos sortieren von den letzten fünf Tagen, das ist immer noch nicht fertig... Tja, das werd ich mal machen...

Auf der rechten Seite befindet sich jetzt ein Link zu den aktuellen (ok, aktuellsten) Fotos .. die von den letzten fünf Tagen - ganz toll!!! - sollten möglichst bald kommen...

2012.02.20 - Roadtrip: zum Campus zurück

Es hat am Abend zu regnen angefangen, also machten wir uns Sorgen ob und wie wir schlafen würden, aber zu unserer Freude hielten alle drei Zelte ziemlich dicht. Nur das Kondenswasser machte unser Innenzelt wieder mal ein bisschen nass.
Zum Frühstück brachte uns der Hausherr einen geräucherten Fisch, der uns zusätzlich zu unserem eh schon recht üppigen Frühstück sehr sättigte. Nach Chill/Verdauungsphase packten wir unsere Sachen und fuhren zum Kahurangi National Park, und zwar zum Oparara Basin & Bridge: durch Karst etc. gebildet, gibt es dort zwei gigantische Steinbögen, unter denen ein Fluss fließt - einer dieser "Brücken" heißt "Moria Bridge" - Willkommen in Neuseeland, Land von Herr der Ringe...
Um 15.00 waren wir mit den Rundgängen fertig und machten uns auf den Nachhauseweg. Gegen 23.00 waren wir dann am Campus. Eine letzte Nacht im Schlafsack, morgen wird angemeldet.

2012.02.19 - Roadtrip: Paparoa Nationalpark 2

Am Abend zuvor hatten wir mal auf den Kalender geschaut und sind drauf gekommen, dass wir eigentlich gar nicht mehr soo viel Zeit haben, wir sollen am 21. nämlich wieder auf der Uni sein um noch einzuchecken etc. Also standen wir heute gezielt früh auf, um gleich das Innere vom Paparoa Nationalpark zu erkunden, und zwar weiter als nur ein paar Meter so wie gestern. Nach einem Frühstück fuhren wir zum Pororari River Track, auf dem wir einige Stunden entlang eines Flusses ins Landesinnere wanderten, vorbei an interessanterweise sehr unterschiedlichen Vegetationszonen. Der Abschluss der Reise war Cave Creek, dort erwarteten wir eine Höhle zum erkunden, aber die Höhle war mit Wasser gefüllt. Badehose und Stirnlampe ausgepackt, hinein ins kühle Nass. Zu sehen gab's aber drinnen nix Spannendes.
Das Auto wurde wieder aktiviert und wir fuhren nach Norden. Westport hat touristisch anscheinend nicht so viel zu bieten, deswegen nutzten wir es zum Einkaufen. Ich habe also endlich eine neuseeländische Nummer, nämlich +64221910548 - sollte mich jemand dringend anrufen wollen. Weiter nach Norden, nach Paramea. Dort stellte sich der lokale Strand heraus aus etwas, das sehr an den Sylter oder Amrumer Strand erinnert. Weiter zu einem lokalen Campingplatz, der direkt neben/auf einem Rugbyfeld ist. Der Caretaker ist eine typische Kiwi; Sandalen, kurze Hose, Fleecejacke, im Campingwagen.
Und endlich mal ein ruhiger, WIRKLICH ruhiger Campingplatz! Ich bin schon gespannt auf die Nacht.

2012.02.18 - Roadtrip: Paparoa Nationalpark 1

Eine sehr angenehme Nacht war das, sehr gut geschlafen, kein Regen, gut gut gut. Zuallererst buchten wir eine zweite Nacht in Punakaiki und beschlossen uns einen gemütlichen Tag zu gönnen.
Zuerst gingen wir zu den nahen Pancake Rocks, die genauso heißen wie sie ausschauen. Wie genau die entstanden, wissen die Leute hier selbst nicht. Fest steht nur, dass sie ziemlich alt sein müssen nachdem das Meer sie so gemacht hat.
In der Nähe gab es noch eine gemütliche Höhle, die sehr erdig, kühl und interessant war (man bedenke, hier ist heißer Sommer, eine kühle Höhle also eher etwas feines!)
Zum Mittagessen gab es - gut! - wieder mal Nudeln - mit Four Cheeses Sauce.
Nach ausgiebigem Chillen noch ein kleiner Ausflug zum Truman Track, wunderbare Fotos vom Strand. Neuseeländisches Bier.

2012.02.17 - Roadtrip: Bealey Spur Track

In der Nacht hatte es angeblich auf 2 Grad heruntergekühlt. Mein Pyjama, eine Fleeceweste und das Zelt hielten mich aber recht warm. Das Blöde war mein Atem, der das Zelt von innen vollständig nass werden ließ. Der warme Tag konnte es aber im Auto wieder trocknen.
Nach meinem Frühstück (die ersten neuseeländischen Kiwis!) erkundigten wir uns bei der Touristeninfo nach einer möglichen Route. Wir entschlossen uns für den Bealey Spur Track. Dieser führte uns ca. 2,5 h nach oben. Auf der Hütte, die die offizielle Endstation der Route war, waren wir aber enttäuscht ob der Aussicht. Also sonderte ich mich von meinen zwei Kollegen ab und lief noch schnell auf den Berggipfel. Es zahlte sich definitiv aus. Die Fotos sind wieder mal fantastisch! Hinunter brauchten wir dann noch 1h45min und waren froh wieder im Auto zu sein und uns die Schuhe auszuziehen.
Wir fuhren weiter nach Westen, aber verließen die 73 um zum Lake Brunner zu fahren. Die Alternative wäre eine Westernstadt gewesen, aber dafür sind wir irgendwie zu östlich, finde ich. Im Lake Brunner gab es ein erfrischendes Bad (- in Österreich hat es wahrscheinlich noch immer Minusgrade; witziges Gefühl). Weiter über Stillwater zur Metropole Greymouth (10.000 Einwohner, eine ehemalige Goldgräberstadt), wir tankten und fuhren sogleich weiter nach Punakaiki, wo auch der Paparoa Nationalpark ist. Auf dem Weg wieder mal viele Schafe und noch mehr Kühe gesehen und Fotos gemacht - wir sind am Meer angekommen. Die Westküste wird von den Kiwis (Neuseeländern) übrigens the Coast genannt, sie sind dann doch sehr kreativ ;) Dort wurde der Campingplatz bezogen und das Abendessen nebenan direkt am Strand zum Tasmanischen Meer gekocht (Nudeln - Thunfisch). Und jetzt liege ich hier in meinem Zelt; das Meeresrauschen (und ein Traffo) erfreut (hmm) meine Ohren, und direkt über mir .. die sternenklare Milchstraße...
(Der Grindwal T-Mobile hat meinen Handyvertrag allem Anschein nach eine Woche zu früh geändert, weswegen ich momentan weder SMS schreiben noch telefonieren kann. Super.)

2012.02.16 - Roadtrip: Arthur's Pass

Nach vergeblichen Mühen das Problem des Zimmers zu regeln machten wir uns gegen Mittag auf den Weg. Nach Einkauf von Lebensmitteln fuhren wir die 73er nach Westen. Dabei kam ich auf einiges drauf: die Leute hier sind nett! Die Zigarettenverkäuferin wurde von meiner Kollegin nach billigem Tabak befragt und sagte uns bei welchem Laden in der Nähe das günstiger als bei ihr sei. Der andere Kollege wurde einmal, als er im Auto geschlafen hat um 2 in der Früh aufgeweckt von einem Polizisten - nicht, dass er nicht dort schlafen durfte, er wurde gewarnt vor Typen die irgendwo in der Nähe eine Messerstecherei veranstalteten. Und ja: Es gibt doch ein Gefängnis hier! Mir wurde bis jetzt immer berichtet, dass es hier so langweilig zugehe; zum Beispiel dass ein Busfahrer hier früher mal Polizist war, aber dann Busfahrer geworden ist weil ihm zu langweilig war. Aber wenn es Messerstechereien gibt, dann darf es halt auch Gefängnisse geben.
Nach ein paar Kilometern durch die ländliche/städtische Landschaft vor Christchurch erhoben sich schon die ersten Hügel und dann die ersten Berge neben uns. Wir machten immer wieder Stop, um Fotos zu machen - echt echt toll! Und das obwohl wir noch nicht weit von der Stadt entfernt sind.
Unser Aufenthaltsort für die Nacht wurde der Arthurs's Pass National Park. Zuerst machten wir noch einen kleinen Spaziergang zu den Devil Punchbowl Falls, danach, zum ersten Mal seit Jahren wieder, konnte ich mein schickes nagelneues Einmannzelt aufbauen - ich bin derweil sehr zufrieden, mal schauen was die Nacht bringt. Gegessen haben wir, ganz kosteneffizient, im Campingkocher gemachte leckere Nudeln. Als es kurz tröpfelte kam der Aufpasser vom Campingplatz zu uns, nicht um uns Geld abzuknöpfen sondern um uns zu warnen dass es regnet und dass wir da evtl. nass werden könnten. Ein Wahnsinn, dieses Neuseeland. Bezahlt wird auf dem Campingplatz übrigens, indem man die entsprechende Geldmenge in einen Postkasten wirft.
Um 21.00 ging es ins Zelt um den nächsten Tag früh beginnen zu können.

2012.02.15 - nach NZL

Heute ging es wieder mal mit dem Flugzeug weiter - nach Neuseeland! Interessanterweise ist nach mehr als 20 Flugstunden ein dreistündiger Flug nur noch mäßig Nerven aufreibend... Endlich Neuseeland! Nach doch einigen Monaten der Planung, des Organisierens, des Bangens hatte ich mich schon sehr darauf gefreut! Zwei österreichische Kollegen, die ich schon von der Boku kannte, holten mich vom Flughafen ab und ich wurde sofort in deren "Alltag" hereingestoßen: wir gingen zuerst einkaufen für unseren bevorstehenden Roadtrip (mein erstes eigenes Zelt!) und dann packten wir schon wieder aus und wieder ein. Bei einem Papp-Becher Wein wurde noch geplaudert, und ich habe bei der Kollegin am Boden geschlafen weil noch nicht ganz geklärt ist, wer welches Zimmer bekommt.
Ich habe nämlich ein Self-Catered Zimmer zugeteilt bekommen, meine Kollegin auf ihren spontanen Wunsch hin ein Semi-Catered Zimmer (nur Abendessen), welches mir an und für sich gut gefallen würde. Die Zimmer sind alle Einzelzimmer und eigentlich allesamt gut ausgestattet. Wir werden dann noch sehen wie das ist mit dem Zimmer...
Ich bin schon gespannt wie das ist direkt am Campus zu wohnen...
Alles ist spannend...
Von Christchurch an sich habe ich nicht viele gesehen, aber viel Platz ist da, es ist recht trocken und am Abend ist es kaaaaalt, es hatte heute nur 16 grad am Abend. In der Nacht kühlt es bis auf 7 grad hinunter. (In Österreich hat es bis -20...) Also es war eine gute Entscheidung, meinen Schlafsack mitzunehmen! Mal schauen, wie das Wetter/Klima hier sonst so ist. Ich mache ein paar Fotos von der Landschaft und vom Campus, das ist derweil schon ganz gemütlich.

2012.02.14 - Baden

Heute habe ich mehr denn je bemerkt, dass es wirklich Sommer ist - ich ging nämlich baden. Zum ersten Mal besorgte ich mir ein Ticket für den ganzen öffentlichen Verkehr für den Tag, nicht gerade billig (Geheimtipp: Wochenkarte kostet hier fast genausoviel wie Tagesticket) - so kam ich aber zumindest zu meinen Wunschdestinationen.
Zuerst: Bondi Beach. Mit dem Zug hin, dann zu Fuß (überraschenderweise!) beim zweiten Apple Store von Sydney vorbei zum ca. 20 min entfernten Strand. Bei diesen Wellen verstehe ich, warum so viele Leute surfen! Yay, es ist Sommer!!! Tasmanisches (?) Meer! Dann mit dem Bus (immer diese Klimaanlagen..) zurück zu einem Ort an dem ich mich schon fast heimisch fühle: Circular Quay. Von dort ging es mit der Fähre weiter zu Manly, einen Kilometer von dort entfernt liegt Manly Beach, nicht viel weniger bekannt als Bondi Beach. Es fand dort gerade eine einwöchige Surfmeisterschaft statt.
Auf dem Rückweg von Manly wurde mir erstmalig bewusst, dass Sydney, und höchstwahrscheinlich ganz Australien, wahrscheinlich auch Neuseeland wirklich wirklich nett ist. Ich kann nicht genau begründen warum, aber als Beispiele führe ich mal folgendes auf:
-die Leute sind allesamt freundlich; ich habe noch niemanden getroffen der mir nicht höchstfreundlich irgendeine Frage beantwortet hätte, manch einer fragt mich gleich woher ich komme und ob ich zB weiß wie es in Ungarn zu leben ist.
-dadurch, dass work&travel hier ziemlich normal ist, kommen viele Junge her und machen durch diese Internationalität Sydney zu dem, was es ist; jung, sehr freundlich, heterogen, lebenswert. Die Leute neben mir auch, wirklich viele machen das.
-es ist schön warm hier :)
Morgen geht es weiter nach Neuseeland! Auf Wiedersehen Australien...

2012.02.13 - der Zauberzoo

Gleich nach dem Aufstehen beeilte ich mich (wie immer zu Fuß) zur Fähre die mich zum Taronga Zoo brachte. Erstaunlicherweise ging es mit einer Gondel auf den Hügel hinauf; von dem Meer bis an die "Bergstation" und ziemlich weit in die Breite ist der Zoo von der Größe her eigentlich ganz respektabel. Ziemlich alles gab es dort zu sehen (-allerdings nicht zu streicheln) - Krokodile, Vögel, Spinnen, etc. Eine Seal Show sah ich, ganz erstaunlich was die Trainer denen alles antrainieren können. Die Vögelshow fiel aus, weil die Tiere wetterbedingt streikten (ja!). Das dauerte ziemlich den ganzen Tag, als Abendprogramm hatte ich mir schon zuvor eine Karte für die Zauberflöte in DER sydneyer Oper besorgt. Der Regisseur (Andrew Greene), man merkte es vom Stil her, war auch der Regisseur vom Lion King-Musical. Was aber nichts schlechtes ist, mir gefiel es sehr. Auch künstlerisch war es sehr fein, so fand ich. Super Oper in super Opernhaus. Nach Spielereien mit dem Fotoapparat habe ich dann erstmalig auf die andere Seite des Planeten telefoniert (neben dem Apple Store - sonst habe ich nirgends ein performates und nutzbares gratis WLAN gefunden; dahingehend: erschreckend, dieses Sydney ;))
Zum Norwegisch reden kam ich heute sogar auch kurz! Check.

2012.02.12 - Blue Mountains

Ich hatte versucht, recht früh in Bett zu kommen um ja fit zu sein für diesen Tag. Bei mir scheint nicht der Jatlag das ausschlaggebende Übel zu sein sondern eher der Übergang ins neue Klima, dizziness sowie ein bisschen Kopfweh sind ein bisschen da. Dass ich schlecht schlafe mag auch daran liegen, dass ständig irgendwer der Zimmerkollegen irgendwo herumkramt.
Um 07.15 holte mich ein Reisebus von einem nahegelegenen Hotel ab. Leute wurden abgeholt (es sind viele Deutsche unterwegs hier!), und dann ging es in Richtung Blue Mountains, einem Nationalpark im nahen Westen Sydneys. Das Wetter war uns den ganzen Tag hold, wenn es regnete waren wir immer gerade irgendwo unter Dach. Der Chronologie der Fotos folgend, waren wir zuerst beim Featherdale Wildlife Park Kängurus und Koalas streicheln, und viele Fotos machen. Anschließend ging es zu einem Aussichtspunkt auf die Blue Mountains, dem sog. Echo Point. Beim nächsten Ort, dem sog. Scenic World gab es eine hängende als auch am Boden befindliche Seilbahn (mir fällt das deutsche Wort gerade nicht ein). Mit der einen führen wir hinunter, um dort das ehemalige Kohle-Abbaugebiet zu besichtigen, das seit 120 Jahren nicht mehr betrieben wurde und seitdem wieder zum "Jungel" geworden ist. "Interessante" Kunstinstallationen inklusive. Dann gab es noch einen Ausflug in die schönere Stadt Leura, wo es leckeren Pie gab. Fotos gibt es davon keine, da ich große Probleme hatte das Ding zu essen (heiß, scharf, flüssiger Gemüsezustand: lecker!). Katoomba ist deswegen "hässlicher", weil es die ehemaligere industriellere Stadt zum Kohleabbau ist. Anschließend ging es beim olympischen Dorf zu dem Fluss der in den Sydneyer Hafen mündet, an dem wir ankamen. Nach einem kurzen Ausflug auf die Harbour Bridge war das dann auch wieder genug. Jetzt müssen nur noch die Fotos radikalst eliminiert werden, dann gehts ins Bett. Morgen müssen ja schließlich noch mehr Fotos von Koalas gemacht werden.

2012.02.11 - Sydney zu Fuß

Glücklicherweise hatte ich mir am Vorabend (um ein Uhr früh) einen Wecker gestellt. Sonst hätte ich keine Ahnung wann ich aufgewacht wäre. So stand ich um 10.10 oder so auf, und machte mich gleich auf den Weg erstmal Sydney zu Fuß zu erkunden. Ich werde nicht schildern, wo ich eigentlich lang gegangen bin, weil ich das selber nicht mehr genau weiß und außerdem weil es mir eigentlich immer nur um den Flair der Stadt geht, und der ist sehr nett. Wie Ihr auf den Bildern sehen werdet, ist alles sehr sauber, aufgeräumt und irgendwie sehr heterogen: sowohl von der Architektur her (neues in/auf/neben altem), als auch von den Leuten. Natürlich, Touristenhochburg ist das hier auch, aber beispielsweise bei der Führung in der Oper waren Leute in Anzügen als auch eher versandelt aussehende Kreaturen dabei, oder Straßenartisten direkt neben Straßenarbeitern... Gefällt mir.. Macht euch einfach selber ein Bild von den Eindrücken die die Fotos evtl vermitteln werden. (Die Fotos kommen spätestens am Beginn der Uni, wenn ich mit meinem Laptop wieder ins Internet komme.)
Der Jetlag ist irgendwie .. nicht vorhanden, zumindest bis jetzt fühlt sich alles sehr angenehm an.
Ich habe heute schon wieder einiges für die nächsten Tage geplant, also die Zeit hier wird eh schon wieder relativ eng.
Ach ja, habe ich erwähnt dass hier Sommer ist? Bis auf einen ca 30-minütigen Regenguss war es sehr gemütlich, warm und toll hier.
Den restlichen Abend habe ich mit ein bisschen einkaufen, herumirren, nach Hause laufen und Fotos sortieren verbracht. Da braucht mein Laptop also nur noch eine ordentliche Portion Internet, dann könnt ihr die Fotos betrachten... Ich mache eh wenige, aber allein heute sind es 130 geworden, aber überraschend ist das auch wieder nicht. Also erstmal gute Nacht!

2012.02.10 - Flug

Irgendwann in der Nacht, Lokalzeit, ist das Flugzeug dann in Dubai angekommen, aber weder beim Anflug auf noch beim Abflug von Dubai habe ich etwas von der Gegend gesehen, leider. Wäre ja dann doch recht beeindruckend gewesen, das höchste Gebäude der Welt zu sehen. Eine Sache habe ich aber mitbekommen von Dubai - Einkaufszentren bauen, das können die. Die "Halle", wo alle Gates angrenzen, fühlt sich wie eines an und ist eigentlich auch eines. Nach zwei Stunden herumschlendern ging es weiter zum nächsten Flug: nach Sydney. 13h50min Flugdauer. Nach insgesamt fast 20 Flugstunden und ca 10 Zeitzonen bin ich dann endlich in Sydney angekommen, das erste Mal Sydney, das erste Mal Australien, das erste Mal südliche Hemisphäre. Sehr aufregend! Die Leute, die das gerade lesen sind in fast maximal möglicher Entfernung zu mir und stehen auf dem Kopf... Irgendwie seltsam, wie weit das weg ist.
In Sydney hole ich mir erstmal das wunderhübsche australische bunte Plastikgeld, und fahre mit dem Zug zum Hauptbahnhof, wo ich einen Typen anquatsche der angeblich betrunken, sehr nett und extrem hilfsbereit ist, er erklärt mir drei mal wie ich zum Hostel komme, trotzdem verirre ich mich auf dem Weg dort hin, und komme an vielen nett wirkenden Leuten vorbei, viele Sprachen kommen mir unter, speziell im Hostel. Nett alles! Sehr nett! Willkommen in Australien.

2012.02.09 - Abflug.

Wahnsinn. Einfach nur Wahnsinn.
Da plant man mehr als ein Jahr, dass man endlich sein Auslandssemester antreten kann, dann hat man den Tag des Abfluges endlich erlangt und dann denkt man sich, warum hab ich mir das überhaupt angefangen? Warum mache ich ein Auslandssemester? Noch dazu so verflucht weit weg? Na ja, es ist eine gute Sache, internationaler Geist, hübscher Eintrag im Lebenslauf, Herr der Ringe, bla, schon klar, aber der Aufbruch ist irgendwie hart. Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass der liebe Liebeskummer so unbarmherzig zuschlägt. Die Freunde im Stich zu lassen, die Familie, den schönen Schnee... Ja, ja, ja.
Aber jetzt ist es soweit, ich bin mein Auslandssemester angetreten und ich danke euch, den werten Lesern diesen kleinen sozusagen-Tagebuches, dass ihr euch an meinem Tun interessiert! Dies hier ist der erste Eintrag meines, wenn man so will, offiziellen und einzigen Reisetagebuches.
Na dann mal ran: ich sitze gerade im Flugzeug. Im ersten. Insgesamt werde ich ja sage und schreibe acht Flüge nehmen, alles gebucht, also kein zurück mehr:
Wien-Dubai-Sydney (4 Tage in Sydney)
Sydney-Christchurch (Semester)
Auckland-Los Angeles (Reise nach Norden)
San Franciso-New York (New York besichtigen)
New York-Rejkjavik (Rejkjavik und Umgebung)
Rejkjavik-Berlin-Wien
Und es werden gerade die Kopfhörer eingesammelt, wir nähern uns Dubai.