2011.02 : old topic | old blog : alcohol (part2)

Ich habe Alkohol getrunken. Und deswegen steht das steht jetzt im World Web Web; auf meinem neuen Blog. Die Frage ist naheliegend: Was geht? Die Antwort ist vielschichtig. Ich werde versuchen, sie zu beantworten.

/Teil2

Jetzt geht es an die Beantwortung der Frage. Die Spannung eurerseits ist sicher schon unermesslich.

Es fing alles vor ca. einer Woche an. Ein teurer Bekannter, der zurück nach Hause flog, verbrachte mit mir einen letzten Abend in Wien. Ich weiß nicht, wann ich ihn das nächste Mal wieder sehen werde, also war es mir einiges wert, mit ihm die Zeit zu verbringen.
Wir trafen uns am Wiener Schwedenplatz und er schlug vor, ein Bier trinken zu gehen, und ich sagte Ja, ohne viel nachzudenken - es war ja schließlich ein besonderer Abend.

Hintergrund: ich mag keinen Alkohol. Mir macht er keinen Spaß. Wenn Andere Alkohol trinken, werden sie lockerer, und haben Spaß - pauschal formuliert. Wenn ich Alkohol trinke, wurde ich bis jetzt immer eher angespannt und hatte teils bewusste, teils unterbewusste Angst, meine Kontrolle über mich zu verlieren. Subsummierend gesagt; Alkohol ist nichts für mich.

Warum also war ich einverstanden, mit dem Bekannten Bier zu leeren? Ich weiß es nicht. Obwohl ich vorher schon wusste, dass mir das nichts bringt, habe ich mir irgendwann einmal gedacht, da müsse doch was dran sein, vielleicht muss man einfach mehr trinken, dass das einen fröhlich stimmt und man sein Leben grenzenlos genießen kann (außerdem schmeckt Bier gar nicht so schlecht, ungesund ist es auch nicht). Fehlt nur noch die Empirie. Sprich: muss ich halt mal Alkohol trinken um zu schauen, ob das jetzt toll ist oder doch nicht.
Es hat sich nicht als toll herausgestellt. Nicht bei dem Treffen mit dem Bekannten - nicht beim ersten Bier, nicht bei den darauffolgenden Gratis-Bieren (Das Lokal stellt jeden Abend ein gratis Fass zur Verfügung.). Auch stellt es sich bei meinem Skilehrerausbildungskurs als überhaupt nicht hilfreich heraus. Vielmehr verleitet es mich dazu, mich auf mein Zimmer zurückzuziehen und den Text, den ich schon seit einiger Zeit schreiben will in mein Handy hineinzuklappern.

Bei diesem Skilehrerausbildungskurs fahren lauter Studenten mit, und Studenten - so scheint es - können sich nur mit Alkohol so richtig entspannen. Das geht aber allen Menschen so. Weiterführend wurde mir vor einiger Zeit ein interessanter Gedanke näher gebracht:

Die Diskussion ging über den kanadischen Nichtraucherschutz; Raucher müssen sich zehn Meter vor den Türen der Lokale fern halten. Ich war von diesem Gesetz begeistert, wohingegen ein Bekannter meinte, das sei eine Schikane gegen Raucher; diese seien in ihrem - ich nenne es mal so - Freiheitsrecht beschnitten worden, denn sie schadeten ja schließlich niemandem bei ihrem Rauchen vor der Lokaltür. Interpretationssache. Aber worauf die Diskussion hinauslief, war weit interessanter: Jeder Mensch - oder präziser gesagt: jede Gesellschaft braucht Drogen, weil sie sonst irgendwann mal "auszuckt". Im Regelfall ist das der Alkohol, oder das Rauchen, oder sonstige Rauschmittel. Jetzt stellt sich wieder die Frage: hä...?! Muss das so sein, ist das so?! Ich weiß es nicht.

Aber mich belastet die Frage: Warum muss man da mitmachen, ohne dass einem das etwas nutzt? Wenn man an den 99% der Menschen hängt, die gerne überteuerte Suchtmittel kaufen, was hat man für Möglichkeiten?! Sich alleine in das Hotelzimmer zurückzuziehen und am Blog schreiben? Nein, das geht nicht gut - langfristig betrachtet.

Zur Vervollständigung muss ich sagen; mir geht es jetzt nicht nur um den Alkohol. Der Alkohol geht einher mit anderen mir vollkommen unverständlichen Phänomenen. Hier beim Skilehrerausbildungskurs ist das primär die so genannte Kellerbar. Relativ selbstredender Name: Enger kalter Raum mit großzügiger, mit Geld gegengewerteter Alkoholveräußerung und lauter Musik. Alkohol - gut, solange die Leute sich nicht vor mir entleeren (kotzen), sollen sie machen was sie wollen. Aber wenn ich Musik hören will, höre ich die Musik die ICH will und in MEINER Lautstärke. Das also ist auch kein Grund, hinzugehen. Ich will mit den Kollegen sozialisieren und Spaß haben. Das geht nicht, wenn ich jedes Mal "WAAAAS?" schreien muss, um etwas nochmal ins Ohr geschrien bekommen muss.

Quintessenz: Ich verstehe das menschliche Wesen nicht. Ich weiß, dass ich sehr kopflastig bin und stets logisch, überlegt und "langweilig" zu denken angestrebt bin, aber das bin nun mal ich.

Disclaimer: jajaja, ich weiß, dass das sicher nicht so stimmt, wie es hier steht; vieles mag überzogen und polemisch sein - aber welcher Blog ist das nicht.

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