2011.09.27 : Fazit

Beste Erlebnisse der Reise waren wohl für mich am ehesten...
.. die Lofoten: ihre Landschaft, ihre Ruhe, ihr Nebel, ihre Luft
.. Norwegen generell: die Sprache, die Leute
.. die langen hellen Phasen des Tages, vor allem wenn man weiß, dass es zuhause schon dunkel ist
.. endlich einmal mit meinen Freunden auf Urlaub gefahren zu sein, und das gleich für 22 Tage
.. dass es sich auszahlt, eine Reise penibel genau zu planen: bis auf den einen Zug von Oslo nach Göteborg, der nicht gefahren ist, hat alles wunderbar funktioniert. 

DANKE FÜRS MITLESEN!
eof - diese Reiseberichterstattung endet hier, Kommentare gerne gesehen, Mailadresse ist rechts bzw. Kommentar unten hinterlassen - Danke :)

2011.09.26 : Berlin

Von 6.03 bis 18.12 Zeit für Berlin. Gepäck versperrt und etwas genossen, was für mich einmal ein Hauptgrund war, in die USA reisen zu wollen: Dunkin' Donuts! Endlich! Berlin scheint damit vollgestopft zu sein. Entsprechend der übergroßen Erwartungshaltung fielen die Donuts "nur" sehr lecker aus, also deswegen in die USA zu fahren - nein, danke.
Berlin, als riesige Stadt, war irgendwie ganz anders als andere Städte, die wir soweit besichtigt hatten; es gibt keinen richtigen Stadtkern, es gibt keine spezifischen Orte die uns anzogen. Ich hatte mich schon sehr auf einen Besuch im Bundestag und seiner bekannten Kuppel gefreut, aber das fiel leider aus: Aufgrund einer Terrorwarnung ein paar Monate zuvor durfte man nicht mehr spontan, sondern nur mit Voranmeldung hinein. Ich musste mich leider daraufhin ein bisschen über die Angst vor Terror aufregen. Wir sahen das Brandenburger Tor, die Siegessäule, den Fernsehturm, das KaDeWe, das Sony-Center und die generell schöne neue Architektur und erfassten den Flair der (eindeutig Groß-)Stadt. Nette Stadt, aber eher nicht das Highlight der Reise.
Und, nach einiger langer Zeit: Heimfahrt.

2011.09.25 : Malmö

Nach langem Ausschlafen, gemütlichem Frühstück und gemütlichem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und diesmal war der Zug da und fuhr uns nach Malmö - eine schön gemütliche, kleine Stadt. Wir verbracht größtenteils die Zeit am Meer, gemütlich auf einer großen Wiese sitzend und auf die berühmte Brücke zwischen Malmö und Kopenhagen blickend.
Anschließend Nachtfahrt nach Berlin; mit uns im Liegewagen war eine US-amerikanische Physikstudentin, die sich mit uns den Spaß machte Big-Bang-Theory-Folgen anzuschauen.
Der Zug fuhr von Treleborg nach Rostock mit Hilfe einer Fähre: Wir im Zug auf einer großen Fähre! Immer wieder nett, in das Schwarz der Nacht auf einer Fähre entgegenzusteuern.

2011.09.24 : Von Stavanger nach Göteborg

In aller Früh machten wir uns zu Fuß zum Bahnhof auf, um gerade noch den Bus um 06.03 zu erwischen. Nach acht Stunden Fahrt, die wieder ein Mal erstaunlich schnell vorbei gingen, waren wir in der Zwischenstation Oslo angekommen. Dort schauten wir uns noch an, was wir letztens nicht geschafft hatten: den Dom und das Rathaus. Im Dom war es schön und es war eine Chorprobe zu bestaunen - ich freue mich wieder aufs Singen! Im Rathaus war gar nichts zu sehen, da eine Veranstaltung in Vorbereitung war - kein Blick auf den Übergabeplatz vom Friedensnobelpreis.
Dann wurde es bunt: geplant war, den Zug um 18.00 von Oslo nach Göteborg zu nehmen, um dort bei Freunden Zu übernachten. Als wir uns um kurz nach 17.00 nach freien Plätzen im Zug erkundigen wollten, hieß es, nope, kein Zug nach Göteborg. Nächster um 01.00, ach nein, doch nicht: erst 13.00. Nur ginge sich mit diesem Zug kein anderer folgender Zug mehr aus. Also machten wir das Einzige, was wir tun konnten: wir nahmen einen Bus nach Göteborg. Das war nicht im Interrailticket inkludiert, aber es musste sein. Der Bus war erstaunlicherweise gleich schnell wie der Zug. Wir mussten also leider unsere Unterstandsgeber um ca. 3.30 in der Früh aufwecken. Aber sie waren uns glaub ich nicht böse.

2011.09.23 : Predigtstuhl

Vom Stadtzentrum Stavanger ging es mit der Fähre und den Bus zum Ausgangspunkt für unseren kleinen Marsch zum Prediktstuhl ("Preikestolen"). Es war gut, dass wir uns früh auf dem Weg gemacht hatten, denn auf dem Weg waren noch wenig Andere. Das hatte auch gute Gründe: es regnete teilweise in Strömen, und wenn es nicht regnete war die Sicht auf ca. zehn Meter beschränkt - Nebel und Wolken. Wir überholten innerhalb unserer zwei Stunden Wanderung alle, die vor uns waren und können somit stolz sagen, dass wir vollkommen alleine am Preikestolen waren. Zwar nur für fünf Minuten, aber immerhin. Nach ca. einer halben Stunde Warten klärten sich die Wolken für einige Minuten auf, sodass wir den Fjord und die von Postkarten bekannte grandiose Aussicht genießen konnten. Nach einer weiteren Wartezeit von einer Dreiviertelstunde gaben wir aufgrund der Kälte und dem Wind auf und gingen wieder hinunter. Der späte Nachmittag und Abend wurde, wohlverdient, mit sog. Chillen und mehrgängigem Abendessen verbracht (zwei Suppen, Kotelett und endlos viele Spaghetti).

2011.09.22 : Stavanger

In der Früh machten wir uns auf den Weg zum Hafen, um unsere vierte Fahrt mit einem Boot anzutreten: nach Moskenes-Bodø, Flåm-Bergen fuhren wir von Bergen nach Stavanger und dabei wurden uns wieder mal einige Aspekte des Bootfahrens bewusst gemacht; Abfahrt in aller Ruhe, bei schönem Blick auf die Stadt, dann schöne Landschaft auf allen Seiten, und manchmal, so wie hier, richtig hoher Wellengang. Und manchmal: richtig, richtig hoher Wellengang - ich werde es so formulieren, so hoher Wellengang dass sich zwei von uns sich das Frühstück nochmal durch den Kopf gehen ließen.
Nach ca. 5-stündiger Fahrt kamen wir in Stavanger an. Nachdem das Quartier (in/an einem Krankenhaus!) gefunden war, besuchten wir noch innerhalb der letzen 40 min. der Öffnungszeit das Ölmuseum in Stavanger - sehr empfehlenswert; es zeigt einen guten Überblick über das, was Norwegen dorthin gebracht hat, wo es heute ist. Anschließend gab es noch eine kurze Tour nach "Swords in the Rock", einem historischen Andenken in Form von ca. 10 m hohen Schwertern.

2011.09.21 : Bergen

Ein ganzer Tag in Bergen. Die Stadt, auf die ich bezüglich eines möglichen Auslandssemesters schon gespannt war.
Der erste Eindruck am Abend davor, bei unserer Ankunft, war entgegen meinen Erwartungen: es regnete NICHT. Bei einer Stadt mit 272 Regentagen; erstaunlich. Dafür regnete es tagsüber einige Male, gar nicht mal so wenig. Flucht zu McDonalds oder ins Touristenbüro half. Ansonsten besuchten wir die Fløyenbahn, liefen in der Stadt herum.
Die Stadt an sich ist zum großen Teil eine Studentenstadt und hat ein recht nettes Flair, und die Menschen wirkten ganz umgänglich. Schauen wir mal, wann ich hierher wieder komme...

2011.09.20 : Flåm-Bahn

Zu Dritt ging es mit dem Zug weiter, in Richtung Myrdal. Auf dem Weg wurde es schon höher, die Berge waren schon ganz schön, mit Gletschern bedeckt. In Myrdal führte uns die Flåmbahn nach Flåm - diese Fahrt wird nicht ohne Grund hauptsächlich von Touristen genutzt: wunderschöne Aussichten steil bergab und bergauf, auf einsame Häusersiedlungen, die Fotos werden überzeugen! In Flåm stiegen wir in die Fähre ein, die uns nach Bergen brachte.

2011.09.19 : Oslo

Ein ganzer Tag in Oslo. Wieder erfreut das inkludierte Frühstück das Budget und den Magen, aber nicht die Anzahl der besuchten Museen - gegen 9.30 Uhr brachen wir gemächlich zur Oper, und dann später nach Bygdøy auf, um die Fram und das Kon-Tiki-Museum zu sehen. Nach dem Mittagessen machten sich meine drei Mitreisenden zum Vikingskip-Museum auf, während ich eine alte Bekannte traf und mit ihr über vergangene Zeiten plauderte. Ganz in Liebe zu Norwegen und Oslo versunken, machte ich mich dann wieder auf um zurück zur Gruppe zu kommen, wieder - ins T.G.I. Fridays. Es wurde auf das Ende der Reise von unserem Vierten angestoßen, er musste am darauffolgenden Tag schon nach Hause zurück.

2011.09.18 : Von Trondheim nach Oslo

Es ist (fast) furchtbar, wenn ein Frühstücksbüffet im Hostelpreis inkludiert ist, aber der Zug so früh wegfährt, dass man nichts mehr vom Frühstück abbekommt. Noch dazu gibt es Schienenersatzverkehr für ca. die Hälfte der Strecke per Bus - endlich kann ich auf Mails antworten und Blogposts nachholen ;).
Ankunft in Oslo bei mäßigem Wetter; Regen der uns von großem Programm abhielt. Nachdem wir unser Hostel gefunden hatten, trotzten wir dennoch dem Regen und schauten uns den Vigelandpark an, alle Museen waren schon geschlossen. Da ein bisschen Unlust auf weiteres Sightseeing herrschte und stattdessen Lust auf was Anständiges zu Essen in den Sinn kam, bekam T.G.I. Fridays einen Besuch von uns. Gemütlicher Abend in einer wunderbaren Stadt.

2011.09.17 : Trondheim

Dank dem Nachtzug kamen wir mehr oder weniger erholt in Trondheim an. Wir gingen zu unserem Hostel, die anderen Gäste aßen noch Frühstück, wir deponierten unser Gepäck. Mit leichtem Gepäck gingen wir zu der Festung, aßen dort unser Frühstück. Die Stadt gefiel mir eigentlich sehr gut. Eventuell lag das am andauernden Sonnenschein, vielleicht auch an der nett gestalteten Stadt mit dem anscheinend größten Dom Skandinaviens, der Bootsfahrt zu der Mönchsinsel und entlang allen Gewässern der Stadt, oder beidem.

2011.09.16 : Bodø

Frühes Aufstehen. Glücklicherweise regnete es nicht ganz so stark, als wir uns um 06.00 auf den Weg zu unserem Bus machten, der uns von Å nach Moskenes brachte. Es war ein bisschen traurig, die sich entfernenden Lofoten zu beachten; dennoch war es wieder einmal schön auf einem großen Schiff zu sein und die Wellen zu spüren. Da es draußen ein wenig ungemütlich war, hatte man dort viel Platz um die schwindenden Lofoten auf vielen Fotos festzuhalten: schön sind sie. Nach vierstündiger Fahrt kamen wir in Bodø an, einer Stadt die laut Reiseführer "nicht viel zu bieten" hat aber zumindest dank einer gemütlichen Innenstadt, gewaltigen Strudeln, die bei Ebbe oder Flut beim Fließen von großen Wassermassen durch eine Engstelle erzeugt werden, einem Burger King und einem Café uns den Tag zu füllen vermochte. Nachtzug nach Trondheim, in äußerst komfortablen Schlaf- bzw. in äußerst nett eingerichteten Sleeperetteabteilen.

2011.09.15 : Å

Regen. Das war das bestimmende Wort des Tages. Geplant war es gewesen, um 5.45 h aufzustehen und dem Sonnenaufgang entgegenzublicken. Das wurde nichts, nachdem es regnete und der Nebel das meiste an Sicht versperrte. Dennoch ging ich für ca 1,5 h eine kleine Runde spazieren mit viel Möglichkeit um einfach nur aufs Meer und das Rauschen der Wellen zu achten. Wundervoll! Als ins warme Quartier zurück kam, schlief alles noch und ich legte mich einfach auch wieder hin um nicht zu überlegen was ich jetzt machen solle. Als ich später wieder wach war, hörte ich den Vermieter vorbeigehen und fragte ihn, wann denn das Museum offen sei; er sagte, eigentlich gar nicht, aber für eine in zehn Minuten ankommende Reisegruppe mache er sie extra auf und wir können dazukommen. Also wurden die anderen aufgeweckt und wir gingen ins anscheinend recht berühmte Stockfischmuseum ("nirgends auf der Welt gibt es so guten Stockfisch wie hier") - wieder einiges über Stockfisch gelernt. Interessantes Handwerk!
Regen, Regen. Da ich allerdings gute Ausrüstung mithatte, musste ich die natürlich ausnutzen und ging als Einziger für ca. 2 h spazieren, und zwar in höhere Lagen zu einem Wanderweg in Richtung Landinneres und einem Trinkwassersee. Von der Landschaft könnte es durchaus auch ein österreichischer Wanderweg gewesen sein: Moos, Steine, Wasser. Nur die Aussicht auf die (vernebelte) Lofotenküste war anders.
Zurück im gemütlichen Hostel gab es erwähnten Fisch, einmal zu Mittag, einmal zu Abend. Beide Male sehr lecker - meine Mitreisenden scheinen gute Köche zu sein.

2011.09.14 : Von Svolvær nach Å

Als ich früher als die Anderen aufwachte, gönnte ich mir einen kleinen Spaziergang für mich alleine, um die super Luft gleich zu Beginn des Tages in meine Lungen zu Fluten.
Nach einem äußerst gemütlichen Vormittag hatten wir nur einen Programmpunkt bevor es weiter ging: wir gingen ins Kriegsmuseum in Svolvær. Es war prall gefüllt mit Unterschiedlichem, von diversen Uniformen bis zu (möglichen?) Walt Disney Bildern gemalt vom Herrn Hitler, ganz spannend.
Die folgende Busfahrt zum 96 km entfernten Å dauerte vier Stunden, da kleine Dörfer angesteurt wurden, auf eine Fähre gewartet werden musste und - hauptsächlich - die Strassen alles andere als geradeaus gehen.
In Å angekommen, erstmal Schock über die Kälte und den Wind. Wahrscheinlich lag das schlicht und einfach am durch das Busfahren runtergefahrenen Kreislauf, aber es stimmt wahrscheinlich schon: hier am westlichsten Ende der Lofoten ist es ein bisschen anders. Allein die Straße: sie geht von Narvik weg, durchläuft zig Städte. Und hier: Ende. Alles Aussteigen.
Das Dorf hat zwar recht viele Häuser, die sind aber höchstens in der Sommersaison von Touristen gefüllt, aber allenfalls nicht jetzt. Bis auf drei Kinder und die Vermieter unseres Hostels hab ich noch keinen Einheimischen gesehen. Extrem-Nebensaison.
Nach dem Einnisten ins Quartier, bei dem uns von dem äußest sympathischen und witzigen Vermieter gleich mal eine Menge Fisch geschenkt wurde, schauten wir uns für ein paar Stunden die Gegend an und ich habe mich ein bisschen verliebt... Gemütlich an die Kaimauern rauschende Wellen, nebelverhangene Berge, weite Felslandschaften, ... Ich hoffe ich werde im Stande sein zumindest einige der Fotos online zu stellen (siehe Link unten).

2011.09.13 : Svolvær

Busfahrt nach Svolvær, in nicht mit Worten aufzuwiegender Landschaft - Fjorde halt.
Diesen letzten Satz schrieb ich im Bus, am Anfang der ca. vierstündigen Fahrt. Und der Satz ist falsch, weil die Busfahrt zu der möglicherweise schönsten Busfahrt überhaupt werden sollte: ein sehr komfortabler Bus, es gab Nebelfetzen, die herumzogen, blitzblauen Himmel, und eine Landschaft die besser zu werden schien mit jeder Minute die wir uns vom "Festland" entfernten und durch zerklüftete, sich windende Straßen in die Lofoten hineinfuhren.
Unser Quartier hatten wir in Svolvær, der größten Stadt in der Umgebung mit ca. 4000 Einwohnern. Ein 10km Spaziergang in die benachbarte Stadt Kabelvåg brachte und viele Fotos und ein sehr erfrischendes Fußbad im Meer ein. Dort kauften wir uns noch die Zutaten für Milchreis ein und fuhren mit dem Bus nach Hause, wo wir einen gemütlichen Abend mit anschließendem lang Schlafen genossen.

2011.09.12 : narvik

Ohne Frühstück vom Quartier weg, um noch Frühstück einzukaufen und auf den Zug zu warten. Dieser hatte als erster Zug unserer Reise fast eine ganze Stunde Verspätung. Aber gut, er ist auch ca. 17 Stunden untergegs; von Göteborg bis Narvik. Im Zug empfiehlt es sich eindeutig, sich rechts hinzusetzen nachdem sich dort die Landschaft von Wald und Seen zu Berge und Fjorden wandelte - auf äußerst schöne Art und Weise, sehr empfehlenswert. Ein Mitreisender, ein steirischer Lehrer, hatte sich ein fünfjähriges Sabbatical gegönnt und nutzte dieses, um innerhalb von wenigen Tagen von Austria nach Mailand und Narvik zu fahren, um danach wieder über den Schienenweg nach Bodø zu fahren. Sehr viel anderes als Zug kann er nicht sehen. Aber schön ist es sicherlich!
Narvik, als nördlichste Stadt unserer Reise, ist ebenfalls wegen des Erzes und dessen Verschiffung entstanden. Wunderbares Fleckchen Erde: am Anfang eines Fjordes, mit dem großen und vielen Wagons, die das Erz auf Schiffe kippen, und dem Hostel, das aufgrund der Lage "Gleis 1" heißt. Museumsbesuch, Spaziergang, Fotos von der Anhöhe auf die Stadt, und zum Abendessen einen Lachs. Mjam.
Aufgrund von zwar trockenem Wetter, aber vollkommen verhangenem Himmel: zweite Chance auf das bunte Himmelstreiben vorbeigegangen.

2011.09.11 - Kiruna

Ohne Frühstück ging es los zum Bahnhof, (ja, immer der Bahnhof :D) dann in den Zug nach Kiruna. Kiruna ist die nördlichste Gemeinde Schwedens, mit einer großen Fläche und geringer Einwohnerzahl (23.000 Einwohner auf 20.000 Quadratmeter). Die Stadt existiert faktisch nur, weil Erz abgebaut wird. Viel abgebaute Berge, ein bisschen Stadt, viel viel wunderbare Landschaft in der Nähe, soweit das Auge reicht. Auf einen kleinen Hügel, ca. 150 m hoch, gingen wir noch um ebendiese Landschaft anzuschauen. Wow. Die hat's in sich. Ein bisschen Fotomaterial sollte sich mittlerweile unter Fotos befinden. Toll hier!, bei knapp 62 Breitengrad. Aber jetzt muss ich ins Bett, da wir um 2 Uhr aufstehen wollen und schauen wollen ob sich der Himmel seltsam grün verfärbt.

2011.09.10 : Luleå

Aufgewacht. Der Zug ging noch bis halb12 weiter. Also: schnell rauskriechen aus dem Bett, in den Gang vom Zug und wow zur Landschaft sagen. Nasser Boden, Wald Wald Wald, Seen, - toll!! Die Zugfahrt geht in 14 Stunden von Uppsala nach Luleå, knapp 5 Breitengrade werden überwunden. Hach!
Nachdem hier im hohen Norden nach der Saison, sprich nach ca. dem 14. August, alles touristenfrei zu sein scheint, konnten wir nicht mehr die Touristeninformation befragen oder uns ein Bötchen ausborgen, also suchten wir zuerst unsere Jugendherberge, die ein bisschen versteckt im Stadtäußeren lag. Allerdings in sehr schöner Umgebung.
Nach Entledigen unseres Gepäcks machten wir uns nochmal in das Stadtzentrum auf, wo wir auf der Suche nach Drehorten der Band "Machinae Supremacy"-Videos durch eine ehemalige Kaserne und andere sehr grüne Orte spazierten. Am Abend, nach einem idyllischen Sonnenuntergang, gönnte man sich noch ein Bier, selbstredend mit adäquatem Preis.
Ein sehr schönes Fleck Erde ist das hier, mit den vor Luleå liegenden Scheren und dem feuchten Klima, vielen Pilzen, Heidelbeeren und - ja - vielen Bäumen.
(ach, ein kleines Erratum: die Göteborgcard gibt's nicht. Die heißt Stockhomcard; ein Danke an den Korrekturleser)

2011.09.09 : Uppsala

Es waren zwei Tage für Stockholm geplant gewesen, wir hatten den ersten dieser Tage intensiv mit Stockholm verbracht, und um den zweiten Tag wäre es ausschließlich für Stockholm ein bisschen schade gewesen. Also beschlossen wir kurzfristig Uppsala anzuschauen. Für sieben Stunden, wie es sich nachher herausstellte, war das genug.
Uppsala ist eine recht herzige eher kleine Stadt, mit großem schönen Dom, einer Uni .. und sonst nicht viel. Aber es war es wert, in der Wiese mal wieder herumzutollen und sich damit gegen die herannahende herbstliche Wetterlage zu wehren: als wir ankamen, gab es strahlenden Sonnenschein, dann schüttete es wie aus Kübeln - ohne dass die Sonne verschwand. Ich mag das. Regenbogen (Plural!) inklusive. 
Um 22.01 stiegen wir in den Nachtzug mit unseren reservierten Liegeplätzen. Ein bisschen ärgerlich war, das die zwei anderen Plätze im Sechserabteil schon von Schlafenden belegt war, was unsere Abendgestaltung einschränkte. 

2011.09.08 : Stockholm

Heute war ein recht voller Tag. Wir haben uns die Göteborgkarte gekauft, die uns für 24 Stunden den Zugang zu vielen Ausstellungen, der innerstädtischen Fähre und der U-Bahn besorgten. Eigentlich auch für die Fahrräder, aber eigentlich doch nicht, weil nur im Sommer. Und so mussten wir erfahren, dass der Sommer offiziell vorbei ist.
Wir waren fleißig: (1) Vasa-Museum: ein tolles, großes, hunderte Mann fassendes ehemalig versenktes Holzschiff, (2) skandinavisches Museum: alte Einrichtungen, Kultur, Lebensweisen in Vorzeiten, (3) Königspalast, (4) Nobelmuseum, (5) eine Bahn, die auf ein richtig hohes rundes Stadion hinaufgeht und wo es einen schönen Sonnenuntergang über dem abendlichen Stockholm zu sehen gab. Anschließend kochten wir uns ein Abendessen, und nachdem wir noch mit einer Reisenden aus Hamburg Tränen lachten wurde der Tag abgeschlossen. Ich hoffe, ich kann dazu noch nette Fotos nachliefern, aber nicht heute: ich will ins Bett - Tourist sein ist anstrengend. ;)

2011.09.07 : Göteborg

Freundlicherweise wurden wir ja am 6. (gestern) vom Bahnhof abgeholt, da fiel die Reise viel leichter. Essen haben wir auch bekommen, genauso wie Frühstück. Die Nacht war sehr erholsam, die beiden Gastgeber schliefen in ihrem Bett, wir drei Gäste wurden auf der Ausziehcouch bzw. auf einer Luftmatratze untergebracht. Sehr schmuck, wenn der Boden nicht wackelt und man auf seine Wertgegenstände nicht aufpassen muss.
Nach einem leckeren Frühstück mit lustig klingenden Nahrungsmitteln (zB. Ma(?r)x und Moritz) ließen wir uns sehr gemächlich zu unserem eigentlichen Ziel, dem Reisen und Sachen sehen, wieder hinreißen und schauten für zwei drei Stunden die Innenstadt von Göteborg an. Vom immer wiederkommenden Regenschauern fast gänzlich unbeirrt, erfassten wir einigermaßen die Aura der Stadt und lernten die chokoboller kennen. Yammi. Und ich bin noch immer - oder auch wieder - von der Schönheit der schwedischen Sprache begeistert. Hoffentlich steigert sich das im Norwegischen noch weiter.
Nachdem die Zeit bis zu unserem Zug um war, machten wir uns nach Stockholm auf, wo unser vierter Reisekollege schon auf uns wartete. Nachdem wir gemeinsam etwas gegessen hatten und einige der deutschen Rucksacktouristen nach deren Herkunft ausgekundschaftet hatten machten wir uns mit einer von ihnen auf einen kleinen Spaziergang auf um die Insel zu erkunden. Långholmen - das war einmal eine Gefängnisinsel, mit reichlich Grün, und im Gefängnis ist die Jugendherberge untergebracht. Fotos dazu folgen (siehe Link unten). Ach ja, reichlich Spaß hatten wir mit der Kamera, auch dazu folgen noch Bilder.
Nach einer Miso-Suppe, einem Kakao, einer Dusche und dem Überspielen der Fotos ging es ab ins Bett.
Morgen wird Stockholm erkundet.
Har det bra.

2011.09.06 : Kopenhagen

Liebes Tagebuch!
Es war irgendwie nett, in einem Zug zu schlafen.
Wir sind ja in Frankfurt aus dem ICE raus, und nach einigen verwirrten Blicken auf den Bahnhofsplatz begaben wir uns in den Nachtzug, dort fanden wir einen sehr netten Norweger vor (klar; alle Norweger sind toll!), mit dem Typen redeten wir ein bisschen über alles mögliche und hielten uns gegenseitig vom schlafen ab, aber immerhin: der erste Norweger auf der Reise. Es sollte nicht der letzte sein.
In Kopenhagen angekommen, Rucksäcke verstaut, Karte besorgt habend, machten wir uns zu Fuß auf die ca. 6-stündige Erkundungs- und Tourismustour. Innenstadt, der runde Turm, alles wichtige wurde durchgangen.
Die Stadt ist äußerst nett, sehr viel Radfahrer, nett aussehende Menschen, saubere, windige Meeresluft, sehr nett! Aber das Beeindruckenste waren wohl die ca. 300 Norweger, die in der Altstadt mit hoher "Pub"dichte ihre Stimmung hochtranken und dem Fussballspiel am Abend entgegenfieberten. Viele Norweger: sehr fein! Einer der Norweger, den ich mutig ansprach (es war nicht schwer, er war relativ betrunken) sagte natürlich dass Norwegen gewinnen würde und nachdem ich ganz begeistert war, dass er von Bergen kommt gab er uns prompt seine Email-Adresse. Das beängstigende dabei waren seine Augenklappe und gebrochene Nase. Aber mal schauen, vielleicht besuchen wir ihn ja doch noch.
Übernachtung bei guten Freunden in Göteborg, diese machen Auslandssemester hier.
Gute Nacht!

2011.09.05 : Abfahrt; der erste Tag

2011.09.05 : Abfahrt, der erste Tag

Liebes Tagebuch.

Es ist soweit. Wir sind vor einigen Stunden in den lange erwarteten Zug eingestiegen. ICE22 von Wien nach Frankfurt. Bislang ist das immer noch so. Wir sind gerade irgendwo bei Nürnberg. Von Frankfurt werden wir dann den Nachtzug nach Kopenhagen nehmen, wo wir dann morgen ankommen werden.

Bis jetzt läuft alles nach Vorschrift, keine besonderen Vorkommnisse, viel Essen und blöde Gespräche, die die anderen Fahrgäste um uns herum wahrscheinlich schon längst in den seelischen Ruin getrieben haben. Allenfalls sind wir froh und munter.

Und unser vierter Mitfahrender ist auch bei uns, zumindest im Geiste. Andere Fotos lohnt es sich derweil nicht zu machen, da es draußen irgendwie nur Deutschland ist. Das kennt man schon aus dem Fernsehen.
(und ja, das Foto ist Mist, aber die nächsten, sinnvolleren Fotos werden aus einer Spiegelreflexkamera rausgefallen werden sein)