2011.09.11 - Kiruna

Ohne Frühstück ging es los zum Bahnhof, (ja, immer der Bahnhof :D) dann in den Zug nach Kiruna. Kiruna ist die nördlichste Gemeinde Schwedens, mit einer großen Fläche und geringer Einwohnerzahl (23.000 Einwohner auf 20.000 Quadratmeter). Die Stadt existiert faktisch nur, weil Erz abgebaut wird. Viel abgebaute Berge, ein bisschen Stadt, viel viel wunderbare Landschaft in der Nähe, soweit das Auge reicht. Auf einen kleinen Hügel, ca. 150 m hoch, gingen wir noch um ebendiese Landschaft anzuschauen. Wow. Die hat's in sich. Ein bisschen Fotomaterial sollte sich mittlerweile unter Fotos befinden. Toll hier!, bei knapp 62 Breitengrad. Aber jetzt muss ich ins Bett, da wir um 2 Uhr aufstehen wollen und schauen wollen ob sich der Himmel seltsam grün verfärbt.

2011.09.10 : Luleå

Aufgewacht. Der Zug ging noch bis halb12 weiter. Also: schnell rauskriechen aus dem Bett, in den Gang vom Zug und wow zur Landschaft sagen. Nasser Boden, Wald Wald Wald, Seen, - toll!! Die Zugfahrt geht in 14 Stunden von Uppsala nach Luleå, knapp 5 Breitengrade werden überwunden. Hach!
Nachdem hier im hohen Norden nach der Saison, sprich nach ca. dem 14. August, alles touristenfrei zu sein scheint, konnten wir nicht mehr die Touristeninformation befragen oder uns ein Bötchen ausborgen, also suchten wir zuerst unsere Jugendherberge, die ein bisschen versteckt im Stadtäußeren lag. Allerdings in sehr schöner Umgebung.
Nach Entledigen unseres Gepäcks machten wir uns nochmal in das Stadtzentrum auf, wo wir auf der Suche nach Drehorten der Band "Machinae Supremacy"-Videos durch eine ehemalige Kaserne und andere sehr grüne Orte spazierten. Am Abend, nach einem idyllischen Sonnenuntergang, gönnte man sich noch ein Bier, selbstredend mit adäquatem Preis.
Ein sehr schönes Fleck Erde ist das hier, mit den vor Luleå liegenden Scheren und dem feuchten Klima, vielen Pilzen, Heidelbeeren und - ja - vielen Bäumen.
(ach, ein kleines Erratum: die Göteborgcard gibt's nicht. Die heißt Stockhomcard; ein Danke an den Korrekturleser)

2011.09.09 : Uppsala

Es waren zwei Tage für Stockholm geplant gewesen, wir hatten den ersten dieser Tage intensiv mit Stockholm verbracht, und um den zweiten Tag wäre es ausschließlich für Stockholm ein bisschen schade gewesen. Also beschlossen wir kurzfristig Uppsala anzuschauen. Für sieben Stunden, wie es sich nachher herausstellte, war das genug.
Uppsala ist eine recht herzige eher kleine Stadt, mit großem schönen Dom, einer Uni .. und sonst nicht viel. Aber es war es wert, in der Wiese mal wieder herumzutollen und sich damit gegen die herannahende herbstliche Wetterlage zu wehren: als wir ankamen, gab es strahlenden Sonnenschein, dann schüttete es wie aus Kübeln - ohne dass die Sonne verschwand. Ich mag das. Regenbogen (Plural!) inklusive. 
Um 22.01 stiegen wir in den Nachtzug mit unseren reservierten Liegeplätzen. Ein bisschen ärgerlich war, das die zwei anderen Plätze im Sechserabteil schon von Schlafenden belegt war, was unsere Abendgestaltung einschränkte. 

2011.09.08 : Stockholm

Heute war ein recht voller Tag. Wir haben uns die Göteborgkarte gekauft, die uns für 24 Stunden den Zugang zu vielen Ausstellungen, der innerstädtischen Fähre und der U-Bahn besorgten. Eigentlich auch für die Fahrräder, aber eigentlich doch nicht, weil nur im Sommer. Und so mussten wir erfahren, dass der Sommer offiziell vorbei ist.
Wir waren fleißig: (1) Vasa-Museum: ein tolles, großes, hunderte Mann fassendes ehemalig versenktes Holzschiff, (2) skandinavisches Museum: alte Einrichtungen, Kultur, Lebensweisen in Vorzeiten, (3) Königspalast, (4) Nobelmuseum, (5) eine Bahn, die auf ein richtig hohes rundes Stadion hinaufgeht und wo es einen schönen Sonnenuntergang über dem abendlichen Stockholm zu sehen gab. Anschließend kochten wir uns ein Abendessen, und nachdem wir noch mit einer Reisenden aus Hamburg Tränen lachten wurde der Tag abgeschlossen. Ich hoffe, ich kann dazu noch nette Fotos nachliefern, aber nicht heute: ich will ins Bett - Tourist sein ist anstrengend. ;)

2011.09.07 : Göteborg

Freundlicherweise wurden wir ja am 6. (gestern) vom Bahnhof abgeholt, da fiel die Reise viel leichter. Essen haben wir auch bekommen, genauso wie Frühstück. Die Nacht war sehr erholsam, die beiden Gastgeber schliefen in ihrem Bett, wir drei Gäste wurden auf der Ausziehcouch bzw. auf einer Luftmatratze untergebracht. Sehr schmuck, wenn der Boden nicht wackelt und man auf seine Wertgegenstände nicht aufpassen muss.
Nach einem leckeren Frühstück mit lustig klingenden Nahrungsmitteln (zB. Ma(?r)x und Moritz) ließen wir uns sehr gemächlich zu unserem eigentlichen Ziel, dem Reisen und Sachen sehen, wieder hinreißen und schauten für zwei drei Stunden die Innenstadt von Göteborg an. Vom immer wiederkommenden Regenschauern fast gänzlich unbeirrt, erfassten wir einigermaßen die Aura der Stadt und lernten die chokoboller kennen. Yammi. Und ich bin noch immer - oder auch wieder - von der Schönheit der schwedischen Sprache begeistert. Hoffentlich steigert sich das im Norwegischen noch weiter.
Nachdem die Zeit bis zu unserem Zug um war, machten wir uns nach Stockholm auf, wo unser vierter Reisekollege schon auf uns wartete. Nachdem wir gemeinsam etwas gegessen hatten und einige der deutschen Rucksacktouristen nach deren Herkunft ausgekundschaftet hatten machten wir uns mit einer von ihnen auf einen kleinen Spaziergang auf um die Insel zu erkunden. Långholmen - das war einmal eine Gefängnisinsel, mit reichlich Grün, und im Gefängnis ist die Jugendherberge untergebracht. Fotos dazu folgen (siehe Link unten). Ach ja, reichlich Spaß hatten wir mit der Kamera, auch dazu folgen noch Bilder.
Nach einer Miso-Suppe, einem Kakao, einer Dusche und dem Überspielen der Fotos ging es ab ins Bett.
Morgen wird Stockholm erkundet.
Har det bra.

2011.09.06 : Kopenhagen

Liebes Tagebuch!
Es war irgendwie nett, in einem Zug zu schlafen.
Wir sind ja in Frankfurt aus dem ICE raus, und nach einigen verwirrten Blicken auf den Bahnhofsplatz begaben wir uns in den Nachtzug, dort fanden wir einen sehr netten Norweger vor (klar; alle Norweger sind toll!), mit dem Typen redeten wir ein bisschen über alles mögliche und hielten uns gegenseitig vom schlafen ab, aber immerhin: der erste Norweger auf der Reise. Es sollte nicht der letzte sein.
In Kopenhagen angekommen, Rucksäcke verstaut, Karte besorgt habend, machten wir uns zu Fuß auf die ca. 6-stündige Erkundungs- und Tourismustour. Innenstadt, der runde Turm, alles wichtige wurde durchgangen.
Die Stadt ist äußerst nett, sehr viel Radfahrer, nett aussehende Menschen, saubere, windige Meeresluft, sehr nett! Aber das Beeindruckenste waren wohl die ca. 300 Norweger, die in der Altstadt mit hoher "Pub"dichte ihre Stimmung hochtranken und dem Fussballspiel am Abend entgegenfieberten. Viele Norweger: sehr fein! Einer der Norweger, den ich mutig ansprach (es war nicht schwer, er war relativ betrunken) sagte natürlich dass Norwegen gewinnen würde und nachdem ich ganz begeistert war, dass er von Bergen kommt gab er uns prompt seine Email-Adresse. Das beängstigende dabei waren seine Augenklappe und gebrochene Nase. Aber mal schauen, vielleicht besuchen wir ihn ja doch noch.
Übernachtung bei guten Freunden in Göteborg, diese machen Auslandssemester hier.
Gute Nacht!

2011.09.05 : Abfahrt; der erste Tag

2011.09.05 : Abfahrt, der erste Tag

Liebes Tagebuch.

Es ist soweit. Wir sind vor einigen Stunden in den lange erwarteten Zug eingestiegen. ICE22 von Wien nach Frankfurt. Bislang ist das immer noch so. Wir sind gerade irgendwo bei Nürnberg. Von Frankfurt werden wir dann den Nachtzug nach Kopenhagen nehmen, wo wir dann morgen ankommen werden.

Bis jetzt läuft alles nach Vorschrift, keine besonderen Vorkommnisse, viel Essen und blöde Gespräche, die die anderen Fahrgäste um uns herum wahrscheinlich schon längst in den seelischen Ruin getrieben haben. Allenfalls sind wir froh und munter.

Und unser vierter Mitfahrender ist auch bei uns, zumindest im Geiste. Andere Fotos lohnt es sich derweil nicht zu machen, da es draußen irgendwie nur Deutschland ist. Das kennt man schon aus dem Fernsehen.
(und ja, das Foto ist Mist, aber die nächsten, sinnvolleren Fotos werden aus einer Spiegelreflexkamera rausgefallen werden sein)